„Ein Stückchen Weihnachten“– Martinusaktion der Realschule Schwendi

Ziemlich trist sind die Räumlichkeiten des ökumenischen „Martinusladen“ in Laupheim. Und in den Regalen? Einige Grundnahrungsmittel, aber ansonsten keine große Auswahl, so wie wir es von den hellbeleuchteten Supermärkten und Discountern gewohnt sind.

Vor allem Flüchtlinge, Arbeitslose, aber auch alte Menschen mit geringer Rente oder alleinerziehende Mütter gehören zum Kundenkreis des „Martinusladens“. „Nicht wenige schämen sich, in diesem Laden einkaufen gehen zu müssen“, so erzählt uns Frau Demuth, die schon seit vielen Jahren den „Martinusladen“ leitet.

Wir von der Realschule Schwendi wollten ein kleines Zeichen der Solidarität setzen, für die Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Es ist nur ein kleines Zeichen, aber es sensibilisiert für das Thema: „Armut in Deutschland“ und es bringt den „Martinusladen“ ins Gespräch: im Unterricht, zu Hause und in der Öffentlichkeit.

Auch in diesem Jahr riefen wir wieder unsere Schülerinnen und Schüler auf, für den „Martinusladen“ Lebensmittel zu spenden. In allen Klassenzimmern wurden Kartons für die Lebensmittel aufgestellt, und jede Klasse konnte sich an dieser Aktion beteiligen. Die Bereitschaft zu spenden war groß – 20 Kartons und zwei große Tragetaschen voll mit Plüschtieren waren es, die wir in Laupheim abgeben konnten. Damit wurden mehr Kartons mit Lebensmitteln gefüllt, als an der Schule Klassen vorhanden sind.

Dies ist erfreulich, denn es zeigt, dass Armut wahrgenommen wird. Es wird nicht weggeschaut, wenn man weiß, dass in letzter Zeit immer mehr  Menschen vor dem „Martinusladen“ Schlange stehen müssen, um billig Lebensmittel einkaufen zu können. Und es ist ein Armutszeugnis für ein so reiches Land, dass es überhaupt solche Läden geben muss.

So möchten wir uns bedanken bei allen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, die diese Aktion unterstützt haben. Ich denke, es hat sich gelohnt, und Frau Demuth sagte noch zum Schluss: „Wenn ihr eure Spenden bringt, ist es immer ein Stückchen Weihnachten!“

gez. Thomas Weiß (Schulseelsorger)

 

Über den Autor