Advent – eine besondere Zeit

09_adventsbesinnung_0010Die Adventszeit ist eine besondere Zeit. Eine Zeit der Entschleunigung.

So laden wir die Schüler ein, die turbulente Zeit des Schulalltags zu unterbrechen, um sich Zeit für adventliche Geschichten und besinnliche Gedanken zu nehmen.

Unsere Adventsbesinnungen stehen dieses Jahr unter dem Thema: „Liebevolle Herzen“.

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Wie oft wir im alltäglichen Sprachgebrauch das Wort „Herz“ verwenden, haben wir mit den Schülern pantomimisch nachgespielt: jemanden etwas ans Herz legen, sein Herz ausschütten, Herzenswünsche haben, …!

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Zwei Erzählungen standen diesmal im Mittelpunkt: „Das steinerne Herz“ und die biblische Erzählung aus dem Buch der Könige, in der sich der König Salomo von Gott ein „hörendes Herz“ wünscht. Diese Erzählung ist besonders beeindruckend, denn normaler Weise geht es um Macht und Reichtum und nicht um die Zuwendung zu den Menschen.
So wird die Adventszeit vielleicht auch bei uns eine Zeit, in der wir bewusster hinhören, was der andere wirklich braucht.

Das steinerne Herz

Ein Kaufmann war sehr reich geworden, konnte aber nie genug bekommen und wollte immer noch mehr verdienen.
Als er eines Tages auf Reisen war, erschien ihm der Verführer. „Möchtest du reicher als alle anderen werden?“, fragte er ihn.
„Nichts lieber als das!“, antwortete der Kaufmann. „Was muss ich dafür tun?“ – „Du musst mir dafür dein Herz geben“, sagte der Verführer.
Ohne Zögern tauschte der Kaufmann sein Herz gegen einen Stein. In nur einem Augenblick war sein Herz steinhart und eiskalt. Dann verschwand der Verführer.
In den folgenden Jahren wurde der Kaufmann reicher als alle anderen Menschen, aber auch immer verlassener und einsamer.
Als er eines Tages wieder dorthin kam, wo ihm der Verführer sein Herz genommen hatte, begegnete ihm der Bischof Nikolaus von Myra. „Warum bist du so traurig?“, fragte er den Kaufmann.
Da erzählte der reiche Mann seine Geschichte.
Der Heilige tröstete ihn und sprach: „Du kannst wieder glücklich werden, wenn du mit deinem Geld Gutes tust. Geh zu den Menschen und lerne ihre Not sehen und lindern.“
Der Kaufmann tat, wie der Bischof Nikolaus ihm geraten hatte. Mit jedem guten Wort und jeder helfenden Tat schmolz der Stein in seiner Brust, und stattdessen gewann er sein eigenes weiches Herz zurück.
Als er starb, war aus dem armen Reichen ein reicher Armer geworden.

1 Kön 3,5.7-12

Gott erschien dem König Salomo im Traum und sprach zu ihm: Sprich eine Bitte aus, die ich dir erfüllen soll.
Und Salomo sprach: Ich bin noch sehr jung und weiß nicht, wie ich mich als König verhalten soll. Gib mir daher ein hörendes Herz, damit ich dein Volk gut regiere und das Böse vom Guten unterscheiden kann.
Gott freute sich, dass Salomo diese Bitte aussprach und sagte zu ihm: Weil du nicht für dich selbst um Macht und Reichtum gebeten hast, sondern für das Volk und um ein hörendes Herz, darum schenke ich dir ein kluges und verständnisvolles Herz.

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